Konkurrenz unter VAs?
Zwei Virtuelle Assistentinnen im Interview über ihre Aha-Momente in der Selbstständigkeit
Wie sieht eigentlich das VA-Life von zwei virtuellen Assistentinnen aus, die den Schritt gewagt und sich selbstständig gemacht haben? Genau darum geht es in diesem Blog-Artikel. Antje Reier und Claudia Müller sind beide Mitglieder der VA Workademy, meiner Membership für VAs, und berichten von ihrem Weg in die Selbstständigkeit als VA. Sie schildern, wie sich ihr Leben durch die Virtuelle Assistenz verändert hat und warum ihnen der Austausch mit anderen VAs so wichtig ist.
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Von der Gastronomie in die Selbstständigkeit
Antje hat vor der Tätigkeit als VA Hotelfachfrau gelernt, war viele Jahre in der Gastronomie beschäftigt und musste dadurch oft auch an Wochenenden oder abends arbeiten. Irgendwann traf sie die Entscheidung, dass sich etwas ändern muss, z.B., weil sie mehr Zeit mit ihrem damaligen Freund, heute Ehemann verbringen wollte. Über Umwege fand sie einen Job bei einer Immobilien-Investmentfirma als Office Assistentin und konnte dort während der Corona-Krise das erste Mal von zu Hause aus arbeiten. Antje merkte schnell, wie gut ihr das Arbeiten aus dem Home-Office heraus gefiel. Deshalb fing sie an, zu überlegen, wie es möglich wäre, noch mehr von zu Hause arbeiten zu können.
Antje war schon immer technikaffin und fing an, sich mit HTML zu beschäftigen. Über Facebook sah sie eine Anzeige, dass eine Stelle als Virtuelle Assistenz zu vergeben ist. Sie beschäftigte sich mit der Tätigkeit als VA, stellte fest, dass das genau zu ihr passte, machte eine Weiterbildung und gründete wenig später ihr eigenes VA-Business nebenberuflich. Kurz danach machte sie sich dann Vollzeit als VA selbstständig. Ihre Selbstständigkeit macht ihr unheimlich viel Spaß und sie genießt es, nicht mehr an feste Arbeitszeiten gebunden zu sein und sich den Arbeitsweg sparen zu können.
Claudias Ziel war es, ortsunabhängig arbeiten zu können. Sie wollte nicht mehr an einen Ort gebunden sein, vor allem, weil sie bemerkte, dass sie teilweise in anderen Umgebungen effektiver arbeiten kann. Vor ihrer Selbstständigkeit war Claudia in einem großen Konzern beschäftigt, wo sie oft ihre Position wechseln musste, was sie frustrierte. Sie wollte wieder authentisch arbeiten, mit den Talenten und Fähigkeiten, die sie mitbringt. Als sie von der Virtuellen Assistenz erfuhr, wusste sie: Das ist genau das, wonach sie gesucht hatte.
Das sind die Vorteile der Virtuellen Assistenz
Antje schätzt an der Tätigkeit als VA vor allem die Flexibilität. Sie kann selbst bestimmen, wann sie morgens aufsteht und dann mit der Arbeit anzufangen, wann es ihr guttut. Sie hat sich selbst besser kennengelernt, weiß jetzt, zu welchen Zeiten sie am leistungsfähigsten ist und kann ihren Alltag danach ausrichten. Antje hat zum Beispiel festgestellt, dass sie kreative Aufgaben am besten entweder morgens oder abends erledigen kann und den Nachmittag besser für andere Dinge nutzt, da sie in diesem Zeitraum nicht so leistungsfähig ist.
Claudia ist seit ihrer Selbstständigkeit als Virtuelle Assistenz zufriedener und gelassener. Sie ist stolz, dass sie sich mit ihrer Arbeit als VA selbst etwas auf die Beine gestellt hat, was sich für sie stimmig anfühlt und sie sich nicht mehr verstellen muss.
Für Antje war relativ schnell klar, dass sie Dienstleistungen im Bereich Technik anbieten möchte. Gestartet ist sie mit einem bezahlten Praktikum und durfte dort in viele verschiedene Aufgabenbereiche hineinschnuppern. Dort merkte sie zum Beispiel, dass ihr Social Media überhaupt keinen Spaß macht. Heute bietet sie die technische Umsetzung des E-Mail-Marketings vorrangig mit ActiveCampaign, die technische Umsetzung von Online-Kursen, Website-Erstellung und -Betreuung und Automationen mit Zapier an.
Claudia hat in ihren vorherigen Jobs schon Erfahrungen im Bereich E-Mail-Marketing gesammelt und bietet diese Dienstleistungen für ihre Kund*innen an. Mittlerweile schreibt sie außerdem Texte für Social Media Posts, Newsletter und Websites. Durch die Zusammenarbeit mit Kund*innen und durch ihre Mitgliedschaft in der VA Workademy hat Claudia zudem den Bereich Werbeanzeigen für sich entdeckt.
Beide haben festgestellt, dass es ein Prozess ist, die richtige Dienstleistung zu finden – und man immer wieder etwas an seinem Angebot ändern darf.
Das bedeutet es, Teil einer Community zu sein
Für Antje war schnell klar, dass die Selbstständigkeit als Virtuelle Assistenz ein riesiges Feld ist und sie wusste, dass es ewig dauern würde, sich alles alleine beizubringen. Sie wollte sich innerhalb einer Gruppe austauschen und vom Wissen der anderen VAs profitieren. Zudem wünschte sich Antje direkte Unterstützung: Das Gruppencoachings in der VA Workademy war daher genau das Richtige für sie. “Bei den Gruppencoaching kann man entweder vorher seine Themenwünsche und Fragen einreichen oder Kristin fragt nach, was bei uns gerade ansteht. Oft kommen dann Sachen zutage, an die man vorher gar nicht gedacht hat.”
Auch wenn sie selbst gerade keine Frage hat, kann sie immer viel aus den Fragen der anderen VAs mitnehmen. Antje ist es außerdem wichtig, sich stetig fortbilden zu können. Durch den Academy Teil der VA Workademy, in dem zahlreiche Masterclasses zu den verschiedensten Themen rund um die Virtuelle Assistenz bereitstehen, ist genau das möglich. Antje schätzt den Austausch mit den anderen VAs in der VA Workademy. Mit zwei Virtuellen Assistentinnen, die sie in der Workademy kennengelernt hat, plant Antje sogar eine Kooperation.
Claudia merkte am Anfang ihrer Selbstständigkeit, dass sie zwar die ersten Schritte gut gehen konnte, aber je weiter sie kam, desto mehr Fragen hatte sie. So stand sie vor der Entscheidung, ob sie alles alleine versuchen will und dafür länger braucht oder sich Anschluss sucht – sie wählte letzteres und trat der VA Workademy bei. Dank der Workademy hat Claudia die Sicherheit, jederzeit andere VAs hinter sich stehen zu haben, denen sie ihre Fragen stellen kann. Außerdem kann sie sich durch die zahlreichen Masterclasses in der Workademy weiterbilden und bleibt nicht stehen – davon profitieren dann auch wieder die Kunden: “In Summe ist es die ideale Wegbegleitung.”
Wie stehen die beiden zum Thema Konkurrenz? “Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich nie Konkurrenzgedanken hatte”, meint Antje. Da immer mehr Menschen auf die Virtuelle Assistenz aufmerksam werden und es mehr VAs gibt, kann man manchmal das Gefühl haben, dass alle anderen viel weiter sind und alles besser können als man selbst. Aber dann gilt es, sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich bewusst zu machen, was man schon alles erreicht hat.
Wirkliches Konkurrenzdenken hat Antje nicht, denn sie weiß: Der Markt ist groß genug, denn es gibt immer mehr Online-Unternehmer*innen und damit auch einen größeren Bedarf an VAs. Gemeinsam ist man stärker und jede Virtuelle Assistenz hat ihre eigenen Schwerpunkte und Themengebiete, sodass man sich oft eher ergänzt, statt zur Konkurrenz zu werden. Man muss nicht alles können, sondern kann die Aufgaben, die man weniger gern erledigt, an andere VAs abgeben und mit ihnen kooperieren. Dadurch schafft man ein ganz neues, besseres Angebot, kann mehr Bereiche abdecken und die Kund*innen voll umfassend betreuen.
Antje weiß: “Wir alle ziehen an einem Strang, alle haben irgendwo die gleichen Ziele und Beweggründe.” Antje hat immer wieder festgestellt, dass man als VA nicht alleine ist und sich austauschen kann – auch dann, wenn es gerade nicht gut läuft.
Claudia spürte am Anfang ihrer Selbstständigkeit eine Reizüberflutung, fühlte sich überfordert und hatte das Gefühl, dass es bereits sehr viele VAs gibt. Dank der Coachings in der VA Workademy hat Claudia aber festgestellt, dass jede Virtuelle Assistenz einzigartig ist. Wir machen zwar alle ähnliche Dinge, aber jede und jeder hat seine Einzigartigkeit, die Kund*innen bewegt, bei ihr zu buchen – auch, wenn eine andere VA genau dasselbe Angebot hat.
Antje würde ihre eigenen Grenzen anders setzen und besser einhalten. Am Anfang ihrer Selbstständigkeit hat sie noch nebenberuflich gearbeitet, sodass sie jeden Tag von morgens bis abends am Schreibtisch saß und erreichbar war – und diese ständige Erreichbarkeit auch in der Vollselbstständigkeit noch eine Weile beibehalten hatte. Allerdings stellte Antje fest, dass alles darunter leidet, wenn man immer arbeitet und ständig erreichbar ist – vor allem man selbst. Deshalb hat sie sich selbst die Frage gestellt: “Wie möchte ich arbeiten?”. Antje ist heute nicht mehr vor 10 Uhr morgens und nach 7 Uhr abends für ihre Kund*innen erreichbar – und hat das ganz klar kommuniziert. Falls sie doch einmal außerhalb dieses Zeitraums antwortet, tut sie das bewusst und verspürt keinen Stress dahinter, weil sie nicht mehr denkt, es tun zu müssen.
Bei Claudia gab es einen inneren Shift: Sie hat sich lange Zeit selbst blockiert und hatte Gedanken wie:
Diese Gedanken hätte sie gerne früher abgelegt. Jetzt, wo sie sieht, dass es funktioniert und gut läuft, wünscht sie sich manchmal, schon früher losgegangen zu sein.
Durch die VA Workademy hat sich Antje noch einmal mit den Grundlagen ihrer Selbstständigkeit auseinandergesetzt, wie:
Man hat zwar selbst eine Routine entwickelt, es ist aber ratsam, auch mal zu schauen, wie das die anderen machen. So kann man sein bestehendes Business Schritt für Schritt verbessern und sich mit den “Schwachstellen” seiner Selbstständigkeit auseinandersetzen.
Ein weiteres “Aha” hatte Antje beim Thema Kundengewinnung. In einer der Coaching-Sessions lernte sie, dass es darum geht, den Kanal, von dem sowieso schon Kund*innen kommen, zu verstärken. Antje findet viele Kund*innen über Empfehlung, was ihr vorher nie bewusst war. Seitdem ihr klar geworden ist, dass Empfehlungen ihr größter Marketingkanal sind, konzentriert sie sich darauf.
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